Hallo TYPO3 7 LTS

Heute ist es tatsächlich soweit, die neue TYPO3 7 LTS-Version ist erschienen und ich weiß, dieses Mal werden die Kunden davon mehr mitbekommen, als nur anders positionierte Icons. Ich möchte den Tag nutzen, um etwas in Erinnerung an meine TYPO3-Geschichte  zu schwelgen.

Meine Anfänge

Zum Start: Ich bin begeistert, wie die Entwicklung von TYPO3 sich die letzten Monate verbessert hat. Das war, weiß Gott, nicht immer so. Meine ersten Erfahrungen habe ich mit TYPO3 4.2 gemacht. Damals noch ein, mit Verlaub, hässliches Ungetüm. Dafür aber voller Funktionen und einem sehr guten Ruf beim Kunden. Also machte ich mich ran, an die berühmt berüchtigte Lernkurve.

Kein Problem mit TYPO3

Mit TYPO3 4.5 LTS war für mich dann eine Version erschienen, die gefühlt in sich konsistent war und im Backend auch etwas hermachte. Nicht sexy, aber durchdacht. In dieser Zeit lernte ich TYPO3 sehr zu schätzen. Alles lief zuverlässig. Aus der Vergangenheit wusste ich, dass sich das auch mit dem nächsten Versionssprung nicht wesentlich ändern würde. Zudem brachte Extbase für mich die Erlösung in Sachen Extension-Entwicklung. Ich konnte selbstbewusst vorm Kunden behaupten: Kein Problem mit TYPO3.

Die Krise

TYPO3 4.7 war ein besseres 4.5. Nur hatte ich leider den Fehler gemacht, früh neue Projekte auf 6.0 und dann 6.1 aufsetzen zu wollen. Ich will nicht wissen, wie viel Zeit damals auch auf die simpelsten Dinge drauf ging. Vieles war nicht dokumentiert oder ich wusste zumindest nicht wo. Dinge änderten sich am laufenden Band und von einfachem Update, konnte nicht mehr die Rede sein. Alles war langsam und war mehr Hindernis als vertraute Umgebung. TYPO3 und ich hatten eine schwere Krise. Und für den Kunden wurde es auch nicht besser.

Hinzu kam die ganze Unsicherheit. Kein TYPO3 5. TYPO3 Phoenix. Flow. TYPO3 Neos. Den Überblick zu behalten war nicht immer leicht. Ich weiß aber, das sich das alles für mich damals gut und richtig anhörte. Alles wurde kommuniziert und erklärt. Genau diese Kommunikation führte letztlich dazu, dass ich nicht das Weite suchte.

Aufwind

Mit TYPO3 6.2 als LTS-Version wollte ich mich dann also wieder zusammenraufen. Schwere Performance-Probleme etwa bei komplexen Menüstrukturen haben den Start jedoch arg vermiest. Ein Update zur Entschleunigung ist dem Kunden nur schwer zu vermitteln. Updates von 4.5 waren aber trotzdem oft überraschend einfach möglich, nachdem ich den Dreh einmal raus hatte. Allerdings nicht immer.

Heute fühle ich mich in 6.2 endlich wieder heimelig, wie damals zu 4.5 Zeiten. Besonderst ist mir in letzter Zeit aufgefallen, wie sehr ich mich auf das Frontend konzentrieren kann, ohne mir groß Sorgen um die Integration zu machen. Gerade in Zeiten wo es im Frontend jeden Tag etwas neues zu entdecken gibt, ist ein verlässliches CMS im Hintergrund, ohne Zicken, wirklich Gold wert.

Und dann das

Als ich die ersten Entwürfe zu TYPO3 7 sah, wurden alte Wunden aufgerissen. Bei Neos bin ich damals der Begeisterung verfallen und musste dann einsehen, dass es für meine Zwecke nicht ausreicht. Also dachte ich auch dieses Mal: Schönes Konzept, aber das ist dann wohl im besten Fall ferne Zukunft. Ich habe meinen Augen nicht getraut, als ich die erste 7er Version vor Augen hat. Frisch herausgeputzt und ordentlich entschlackt und das gefühlt in wenigen Monaten Entwicklungszeit. Ich war und bin begeistert!

Mein Respekt

Das alles schreibe ich nicht, weil ich mit meiner „harten“ TYPO3-Vergangenheit abrechnen will. Viel mehr will ich hervorheben, wie unglaublich ich es finde, dass es immer gelungen ist, alle Schritte nachvollziehbar zu kommunizieren. Ich mag mir nicht ausmalen, wie viele schwere, auch persönliche, Entscheidungen die letzten Jahre getroffen werden mussten. Denn, immer hat man gemerkt, dass Leute am entwicklen sind, die voll hinter dem stehen, was sie da tun. Sei es nun TYPO3 Neos oder CMS.

Letztlich bringt es dieser Talk von der TYPO3 conference 2015 in Amsterdam auf den Punkt. Das Gefühl, dass hier ein Produkt erwachsen geworden ist. Mit all den Stolpersteinen, aber letztlich, in dieser Zeit, doch immer noch da ist. Das Lernen aus Fehlern. Die Einsicht, dass es nicht immer die große Innovation sein muss, sondern im Falle TYPO3 die Evolution der richtige Weg ist:

Das es nun nicht bei gutem Krisenmangement und wichtigen Kurswechseln geblieben ist, sondern am Ende ein Ding wie TYPO3 7 da steht, ist eine grandiose Leistung. Ich bin begeistert von den neuen Releasezyklen. Mein Respekt für diese großartige Arbeit! Hallo TYPO3 7. Ach ja: Sexy bist du auch.